Gilde (Biologie)


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Gilde (Biologie)
Unter einer Gilde wird eine Gruppe von Arten verstanden, welche auf ähnliche Weise vergleichbare Ressourcen nutzt, ungeachtet ihres Verwandtschaftsgrades. Eingeführt wurde der Begriff 1967 von R.B. Root in einer Veröffentlichung zur Einnischung einer Mückenfänger-Art. Der Begriff Gilde wird in der ökologischen Forschung weit überwiegend in Bezug auf Nahrungsressourcen von Tierarten verwendet, obwohl auch andere Ressourcen wie z.B. Nistplätze betrachtet werden können. In der Botanik wird der Begriff kaum gebraucht. Die gedankliche Zusammenfassung von Artengruppen als Gilden ist in zwei Zusammenhängen bedeutsam:
  • Bei der Untersuchung von Konkurrenz zwischen verschiedenen Arten. Arten einer Gilde sollten untereinander aufgrund ähnlicher Einnischung besonders stark konkurrieren (Interspezifische Konkurrenz). Entgegen der ursprünglichen Wortbedeutung (Zunft, engl. guild, eingedeutscht zu Gilde) haben die betrachteten Arten also zwar einen sehr ähnlichen „Beruf“ oder „Broterwerb“, aber der zweite Bedeutungszusammenhang, derjenige einer Korporation oder Zusammenarbeit, wird bei der Verwendung als ökologischer Fachausdruck ignoriert.
  • Beim räumlichen oder zeitlichen Vergleich verschiedener Lebensgemeinschaften. Arten einer Gilde bilden danach in gewisser Weise untereinander austauschbare „Bausteine“ komplexer Lebensgemeinschaften.

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