Ein
Gliederzug ist ein
Zug, dessen Wagen sich auf gemeinsame
Laufwerke abstützen. Sie können im normalen Eisenbahnbetrieb nicht voneinander getrennt werden und finden heute im Personenverkehr sowohl im
Hochgeschwindigkeitsverkehr wie im
Nahverkehr Verwendung. Gegenüber Zügen aus konventionellen Reisezugwagen haben Gliederzüge ein geringeres
Leergewicht, da für die gleiche Zuglänge weniger Laufwerke benötigt werden und Teile der
Bremsausrüstung für den ganzen Zug nur einmal angeordnet werden müssen. Die meisten Gliederzüge sind mit
Jakobs-Drehgestellen ausgeführt, welche gleichzeitig auch die
Wagenkasten miteinander verbinden. Bei Zügen, welche kurze Wagenkasten verwenden, können diese gegenüber herkömmlichen Reisezugwagen breiter gebaut werden, so dass das
Lichtraumprofil besser ausgenutzt wird. Nachteilig sind die im Vergleich zu konventionellen Zügen höheren
Achslasten und die fehlende Möglichkeit, den Zug an das Verkehrsaufkommen anzupassen. Im
Schienengüterverkehr wird das Prinzip bei zweiteiligen
Flachwagen und mehrteiligen
Doppelstock-Containertragwagen angewendet.