Gothien (lateinisch
Got(h)ia) nannten die
Franken das von den
Westgoten besiedelte Gebiet am
Mittelmeer nördlich und südlich der
Pyrenäen. Die Westgoten hatten sich hier nach dem Untergang ihres
Tolosanischen Reiches (507) gegen Angriffe des Frankenkönigs
Chlodwig I. und seiner Nachfolger behauptet; daher blieb dieses Gebiet ein Teil des Westgotenreichs, dessen Schwerpunkt sich auf die
Iberische Halbinsel verlagert hatte. Herzöge von Gothien stellten oft die westgotischen Könige, wie beispielsweise
Leovigild im 6. oder
Sisenand noch im 7. Jahrhundert.