Der
Hadrianswall (
antiker lateinischer Name möglicherweise
vallum Aelium) war ein
römisches Grenzbefestigungssystem, das zwischen
Newcastle und
Solway Firth, nahe der heutigen Grenze zwischen
Schottland und
England in
Großbritannien, angelegt war. Er wurde zwischen 122 und auf Anordnung Kaiser
Hadrians (76–138) erbaut, nachdem dieser auch die nördlichen Grenzen im Rahmen seiner Inspektionsreise durch alle Provinzen des Reichs besucht hatte. Der Wall erstreckte sich auf einer Länge von rund 117,5 Kilometern, sollte den Grenzverkehr überwachen und Überfälle sowie die unkontrollierte
Einwanderung schottischer und
irischer Stämme auf das Gebiet der Provinz
Britannia verhindern. In ihrem östlichen Teil bestand die Anlage aus einer bis zu 4,5 Meter hohen
Steinmauer, im westlichen Teil aus einem
Erdwall. Zu ihrer Absicherung wurden ein
Grabensystem sowie 320
Türme, 17
Kastelle und 80
Tore errichtet. Ein fast identisches – wenn auch einfacher aufgebautes – Sicherungssystem, vermutlich bestehend aus bis zu 26 Kleinkastellen samt daran angeschlossenen Wach- und Signaltürmen, wurde an der Westküste der heutigen Grafschaft Cumbria als Flankenschutz angelegt.