Unter dem Begriff
Historischer Materialismus werden Theorien zur Erklärung von
Gesellschaft und ihrer
Geschichte zusammengefasst, die gemäß der „materialistischen Geschichtsauffassung“ von
Karl Marx und
Friedrich Engels gebildet sind:
Der Historische Materialismus sieht den Ablauf der Geschichte als eine durch ökonomische Prozesse gesetzmäßig bestimmte Entwicklung der menschlichen Gesellschaft. Als materielle Triebkräfte der gesellschaftlichen Entwicklung werden die sozio-ökonomischen Widersprüche aufgefasst, die die
Gesellschaftsformationen auf den unterscheidbaren Entwicklungsstufen kennzeichnen und den
„Kampf und die Einheit der Gegensätze“ (
Dialektik bei Marx und Engels). Die Lösung der dem jeweiligen Gesellschaftssystem innewohnenden, antagonistischen Widersprüche führt gesetzmäßig zu gesellschaftlichen Veränderungen und zur Herausbildung einer neuen Gesellschaftsformation. Die materialistische Geschichtsauffassung versteht sich als eine
dialektische Überwindung des
Idealismus Hegels, für den noch der Geist bzw. die Idee(n) und ihr Denken die Geschichte bewirkte bzw. diese überhaupt ausmachte.