Das
Hofzeremoniell, auch
Hofetikette genannt, regelte die diversen am
Hof eines
Herrschers oder
Fürsten stattfindenden
Zeremonien und überhaupt alle am Hofe vor sich gehenden Handlungen; so etwa die Vorgänge bei
Vermählungen,
Begräbnissen,
Huldigungen,
Audienzen und dergleichen. Das Zeremoniell bestimmte Tracht, Rang, Titel und vorgeschriebene Handlungen der einzelnen Mitglieder des
Hofstaates und war nicht selten sehr umfangreich und kompliziert. Die Leitung des Hofzeremoniells hatte ein Ober
hofmarschall oder Zeremonienmeister inne, der etwa vergleichbare Aufgaben wie die eines modernen
Protokollchefs besaß. Das Hofzeremoniell hat seinen Ursprung im Orient. Wesentliche Komponenten sind die sakrale Überhöhung des Herrschers und die Hierarchisierung des Hofstaates.