Als
Imamiten werden in der
islamischen Doxographie diejenigen
Schiiten bezeichnet, die nach dem Ende des umayyadischen
Kalifats das
Imamat in der
husainidischen Linie der Nachkommenschaft von ʿAlī ibn Abī Tālib weiterführten und den Imam als allwissenden Führer betrachteten, sich auf politischer Ebene jedoch
quietistisch verhielten. Mehrere von ihnen lehrten, dass ihr jeweiliger Imam entrückt worden sei. In nicht-imamitischen Quellen werden diese Gruppen auch unter der abwertenden Bezeichnung
Rāfiditen zusammengefasst. Der arabische Begriff der
Imāmīya erscheint zum ersten Mal in einer
zaiditischen Quelle, die von Abū l-Hasan al-Aschʿarī (st. 935) zitiert wird und wahrscheinlich aus der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts stammt.