Intellektualismus (zu lat.
intellectus: ‚das Innewerden, Wahrnehmung, Erkenntnis‘) bezeichnet einerseits eine übermäßige und einseitige Betonung des
Verstandes gegenüber dem Willen (vgl.
Voluntarismus) und allen Gemüts- und Charakterwerten.
Daneben ist Intellektualismus eine philosophische Auffassung, wonach der
Intellekt das Gute bestimmt (
ethischer oder
moralischer Intellektualismus), alles Seiende erfassen kann (
erkenntnistheoretischer Intellektualismus) und als Weltgrund verstanden wird (
metaphysischer Intellektualismus). Vertreter dieser Anschauung waren neben anderen
Sokrates und
Thomas von Aquin. In der
Zeit des Nationalsozialismus wurde Intellektualismus ideologisch abgelehnt und
Intellektueller als
abwertender Kampfbegriff gebraucht, um jüdische oder andere politisch unerwünschte Personen zu diskreditieren und/oder anzuprangern (siehe auch
NS-Propaganda).