Der
Kunstpalast in
Düsseldorf (ursprünglich:
Ausstellungspalast) wurde südlich des heutigen
Rheinparks Golzheim im Bereich des heutigen
Ehrenhofs und des
Hofgartens für die
Industrie- und Gewerbeausstellung Düsseldorf erbaut und am 8. Mai 1902 eingeweiht. Er entstand in der Rivalität Düsseldorfs mit anderen deutschen Ausstellungs- und Kunstzentren, insbesondere
Berlin und
München, sowie unter dem Eindruck der
Weltausstellung von 1900 in Paris; es sollte ein „
Klein-Paris am Rhein“ nach dem Vorbild des
Petit Palais in Paris entstehen. Weitere Motive für den Bau eines großen Ausstellungsgebäudes wurden darin gesehen, „die unselige Spaltung der Künstlerschaft“, eine gewisse künstlerische „Rückständigkeit“ und den wirtschaftlichen „Niedergang“ zu dadurch überwinden, dass der Düsseldorfer Kunst durch das Gebäude die Gelegenheit geboten wird, „den ganzen Umfang ihres Könnens zu zeigen“ (
Paul Clemen, 1902). Auch nach 1902 fanden bedeutende Ausstellungen im Kunstpalast statt, etwa 1904 die Internationale Kunst-Ausstellung und Grosse Gartenbau-Ausstellung, ab 1906 die
Große Kunstausstellung Düsseldorf, 1910 eine Ausstellung des
Sonderbundes sowie in den Jahren 1917 und 1918 die
Große Berliner Kunstausstellung. Vom 17. bis 24. August 1908 spielten
Emanuel Lasker und
Siegbert Tarrasch im Kunstpalast die ersten vier Spiele der
Schachweltmeisterschaft, die zum ersten Mal in Deutschland ausgerichtet wurde. Am 18. Juni 1918 wurde im südlichen Flügel des Kunstpalasts die „Kunsthochschule für Frauen“ eröffnet, die auf Nachkriegsinitiativen emanzipatorischer Frauenvereine zurückging.