Geschichte von Kurpfalz-Bayern
Kurpfalz-Bayern oder zeitgenössisch
Churpfalz-Baiern oder
Pfalz-Baiern nannte sich der frühneuzeitliche Staat, der 1777 aus der Übernahme des
wittelsbachschen Erbes (
Kurfürstentum Bayern) durch den
pfälzischen Kurfürsten Karl Theodor entstanden ist. Dessen Regentschaft stand aber unter einem unguten Stern. So brach kurz darauf der
Bayerische Erbfolgekrieg aus, der zwar weitgehend unblutig verlief, aber im
Frieden von Teschen 1779 mit der Abtretung des
Innviertels an Österreich endete. Kaiser
Joseph II. hatte zuvor Ansprüche auf
Niederbayern und die
Oberpfalz geltend gemacht. Auch wegen des am Widerstand
Preußens und des von ihm gegründeten
Fürstenbundes gescheiterten Versuchs Karl Theodors, 1785 Bayern im Austausch mit den
Österreichischen Niederlanden an die
Habsburger abzugeben, kam es zu einer gewissen Vereinheitlichung der Verwaltung. Wäre der Tauschversuch erfolgreich gewesen, hätte Bayern seine Eigenstaatlichkeit verloren und es wäre ein linksrheinisches Königreich Burgund mit Brüssel als Residenz entstanden. Stattdessen wurde die Residenz von
Mannheim nach
München verlegt.
Friedrich II. von Preußen genoss daher in Altbayern großes Ansehen. Des Weiteren wurden die kurpfälzischen und die
kurbayerischen Truppen zusammengefasst und mit einheitlichen Stammnummern versehen. Positiv war in jenen Jahren das Wirken des
Benjamin Thompson, Reichsgraf von Rumford, gebürtiger Amerikaner, der das Heereswesen reformierte und vor allem Sozialreformen anstieß (Wärmedämmung, Rumfordsuppe, Rumfordherd, Gründung von Schulen für Soldatenkinder, Armenhäusern und Manufakturen). Bleibende Erinnerung an ihn ist die Anlage des
Englischen Gartens, der 1792 eröffnet werden konnte.