Lebensphilosophie ist eine im 19. Jahrhundert entstandene Strömung der Philosophie, die in Frankreich von
Henri Bergson und in Deutschland von
Wilhelm Dilthey als Gegenentwurf zum
Positivismus und zum
Neukantianismus entwickelt wurde, welche mit einseitiger Betonung der
Rationalität nach Art der
Naturwissenschaften das
Werden des
Lebens, insbesondere seine
Ganzheitlichkeit allein mit
Begriffen und
Logik nur unzureichend erfassen und beschreiben. Zu einem
umgreifenden Leben gehören ebenso nicht rationale,
kreative und dynamische Elemente. Ausgangspunkt der Lebensphilosophie ist die konkrete Erfahrung des Menschen, die neben der Vernunft auch Intuition, Instinkt, Triebe und Willen umfasst und die durch seine historischen Bedingungen geprägt ist. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts hatte sich eine
Philosophie des Lebens entwickelt, die sich aber eher als eine Philosophie der
Lebenskunst verstand, vergleichbar mit der
Ars Vivendi in der Antike.