Als
Lesesteine werden in der
Geomorphologie und auch umgangssprachlich auf
Wiesen,
Weiden und Äckern liegende
Steine und Blöcke genannt, die keine Verbindung zum
anstehenden Gestein haben. Sie wurden durch die Verwitterung aus dem Verband gelockert und durch die
Erosion oder durch
bodenmechanische Vorgänge, aber auch durch die
Bodenbearbeitung an die Erdoberfläche gebracht. Da sie die Bodenbearbeitung stören und dadurch die Produktivität der bearbeiteten Fläche mindern, werden sie durch
Ablesen beseitigt und meist an den Feldrändern gesammelt oder auch abgefahren. In besonders steinreichen Gegenden werden sie zu
Lesesteinhaufen, Lesesteinwällen oder
Trockenmauern aufgeschichtet. Da durch die fortschreitende Bodenerosion und durch
Auffrieren (vor allem in den eiszeitlichen Lockergesteinen) laufend neue Steine an die Erdoberfläche kommen (umgangssprachlich:
nachwachsen), muss das Ablesen immer wieder durchgeführt werden.