Lommen waren ein bis 1945 auf dem
Frischen Haff und in der Weichselmündung in der ehemaligen deutschen Provinz
Ostpreußen insbesondere zum Fischen gebräuchlicher Bootstyp von ca. 5–7 m Länge. Als Lommen wurden aus Holz gebaute Boote bezeichnet, die folgende Merkmale aufwiesen: Lommen hatten keinen
Kiel, sondern Bodenplanken auf die Vorder- und
Achtersteven mit leichter Neigung aufgesetzt wurden. Dadurch waren sie gut für den Gebrauch in flachen Gewässern geeignet. Der Rumpf der Lommen bestand auf beiden Seiten aus jeweils drei bis vier breiten, starken
Planken, die dachziegelartig in Klinkerbauweise übereinandergelegt wurden. Die obere
Bordwand deckte ein
Dollbord ab, auf dem sich auf beiden Seiten zwei paar
Dollen befanden. Das charakteristische dieses Bootstyps war, dass die Vor- und Achtersteven nur von vorne sichtbar waren, da sie von den Rumpfplanken von den Seiten her eingefasst wurden. Ein dreiteiliges abnehmbares Ruderblatt wurde zum Steuern verwendet. Lommen wurden gerudert und gesegelt. Sie führten einen oder zwei Masten mit
Sprietsegeln. Gelegentlich wurde statt des Vormastes mit einem kleinen Sprietsegel auch ein Dreiecksegel als
Fock genutzt. Masten und Segel wurden nach Bedarf gesetzt oder umgelegt. Gegen die Abdrift beim Segeln diente ein
Seitenschwert. Das Schwert war ein Brett bis zu einer Länge von ca. 2,2 m, das, am Mast durch ein Tau oder Stahlseil gehalten, auf der Leeseite, d.h. der dem Wind abgekehrten Seite, über Bord gehängt wurde. In jüngerer Zeit wurde das Seitenschwert durch ein Steckschwert verdrängt, das in der Mitte des Bootes unmittelbar hinter dem Mast in einem Schwertkasten steckte.