Mandala (
Sanskrit मण्डल,
maṇḍala, „Kreis“) ist in der
Geschichtswissenschaft eine Bezeichnung für das in
Südostasien bis ins 19. Jahrhundert vorherrschende politische Modell. Es gab dabei keine
souveränen Flächenstaaten, sondern eine Vielzahl lokaler oder regionaler Herrschaften, die in den
Tai-Sprachen Müang und auf
Malaiisch Kedatuan hießen. Deren Herrscher konnten in unterschiedlichen Graden der Abhängigkeit zu mächtigeren, übergeordneten Herrschern stehen, denen sie
tributpflichtig waren. Deren Einfluss nahm vom Zentrum zum Rand ihres Einflussbereichs graduell ab. Dabei wurde die Kontrolle eines bestimmten Territoriums für unwichtig erachtet, im Vordergrund stand das Beziehungsgeflecht zwischen Personen. Grenzlinien wurden nicht definiert, ein Gebiet konnte gleichzeitig zu mehreren, sich überlappenden, Einflussgebieten gehören. Wichtiger als die Abgrenzung eines Mandalas nach außen war die Orientierung auf sein Zentrum.