Mizellen (von lat. mica = Klümpchen, kleiner Bissen), auch
Assoziationskolloide genannt, sind
Aggregate (Assoziate) aus
amphiphilen Molekülen bzw.
grenzflächenaktiven Substanzen, die sich in einem
Dispersionsmedium (meist Wasser) spontan zusammenlagern. Dieser Vorgang wird
Selbstassemblierung genannt. Mizellen bilden sich ab einer bestimmten
Stoffkonzentration, der
kritischen Mizellbildungskonzentration (CMC), aufgrund der Neigung der
Tenside zur Phasentrennung. Das bedeutet, die hydrophilen Teile (Köpfe) der Tensidmoleküle richten sich zu den angrenzenden Wassermolekülen aus, wogegen die hydrophoben Teile (Schwänze) sich zusammenlagern und somit eine eigene
Phase bilden (siehe Grafik). Eine solche Mizelle hat typischerweise eine Größe von wenigen Nanometern, zum Beispiel zirka 4 nm für eine
SDS-Mizelle in Wasser.