Als
Natürliche Theologie (auch:
theologia naturalis oder
philosophische bzw. rationale Theologie, teilweise identisch mit
Natürlicher Religion), wird der Versuch bezeichnet, aus natürlichen Quellen Erkenntnis über
Gott zu gewinnen. Mit „natürlichen Quellen“ sind hier vor allem die menschliche
Vernunft und die Betrachtung der
Schöpfung, insbesondere der mit den Sinnen wahrnehmbaren Welt gemeint. Obwohl von Gott geredet wird, handelt es sich bei der natürlichen
Theologie dem Anspruch nach nicht um
Glauben und
Religion, sondern um die denkerische Durchdringung des Weltzusammenhangs mit
wissenschaftlich verantworteter und nachvollziehbarer Methodik. Der Denker
David Hume benutzte die Begriffe „Natürliche Theologie“ und „Natürliche Religion“ in gleicher Bedeutung. Im Zeitalter des
Rationalismus schrieb
Hermann Samuel Reimarus über „Die vornehmsten Wahrheiten der Natürlichen Religion“ (1754), um einen von
Offenbarungen unabhängigen Vernunftglauben aufzustellen. Die natürliche Theologie als eine nicht auf Offenbarung zurückgreifende Methode wurde und wird insbesondere im
Judentum,
Christentum und
Islam angewendet.