Das
obligatorische Referendum ist eine spezielle Ausformung des
Referendums und ein Instrument der
direkten Demokratie. Im Gegensatz zu anderen Referendumsformen muss es nicht von
Parlament,
Regierung oder
Bevölkerung anberaumt werden, sondern wird unter bestimmten Bedingungen (zumeist bei
Verfassungsänderungen) automatisch ausgelöst.
Obligatorische Referenden gibt es in einer ganzen Vielzahl von
Staaten weltweit, wobei die tatsächliche Bedeutung des Instruments in der Politik dieser Länder sehr stark variiert. Während in der
Schweiz das
obligatorische Referendum eines der wichtigsten Merkmale der
halbdirekten Demokratie bildet, spielt es hingegen in
Deutschland und
Österreich keine nennenswerte Rolle in der Politik. Da ein
obligatorisches Referendum nicht willentlich und nicht zu jeder beliebigen Frage von den politischen Akteuren (Regierung, Parlament, Bevölkerung) ausgelöst werden kann, ist es oftmals weit weniger in der Gefahr, für bestimmte machtpolitische Ambitionen einzelner Akteure missbraucht zu werden (siehe: Referendumsmissbrauch).