Bei der
Ovarialinsuffizienz (engl.
ovarian insufficiency oder
ovarian failure) können die
Eierstöcke der Frau, die in der Fachsprache Ovarien genannt werden, aus unterschiedlichen Gründen nur ungenügend oder überhaupt nicht mehr ihren Aufgaben nachkommen. Die Aufgaben der Eierstöcke bestehen aus der Ausreifung von
Eizellen zur Fortpflanzung und aus der Produktion der weiblichen
Sexualhormone wie des
Progesterons und des
Estrogens, zur Fortpflanzung, zur Regelung des
Menstruationszyklus und zur Beeinflussung zahlreicher anderer Prozesse im weiblichen Körper. Die Funktion und die Produktionsmenge der Eierstöcke werden normalerweise vom
Hypothalamus und der
Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) mithilfe des
Gonadoliberins (GnRH) und der zwei
Gonadotropine luteinisierendes Hormon (LH) und
follikelstimulierendes Hormon (FSH) überwacht und fein eingestellt. Ein Fehler auf einer dieser drei Ebenen, das heißt auf der Ebene des
Hypothalamus, der Ebene der Hirnanhangsdrüse oder der Ebene der Eierstöcke, führt zu einer Störung der Funktion der Eierstöcke, einer Ovarialinsuffizienz. Abhängig von der Störungsebene wird zwischen unterschiedlichen Formen der Ovarialinsuffizienz unterschieden, die auf verschiedenen Ursachen beruhen. Das Hauptsymptom der Ovarialinsuffizienz ist eine Unregelmäßigkeit des
Menstruationszyklus bis zum Ausbleiben der
Menstruation mit einer Verminderung der Fruchtbarkeit der betroffenen Frau bis zur
Unfruchtbarkeit. Je nach Form und Ursache der Ovarialinsuffizienz können weitere Beschwerden hinzutreten. Zur Diagnose einer Ovarialinsuffizienz werden Gespräch, körperliche Untersuchung, Blutuntersuchungen, bildgebende Verfahren und/oder eine Analyse der
Erbinformation verwendet. Die Behandlung bei einer Ovarialinsuffizienz wird durch deren Form und Ursache bestimmt. Es müssen insbesondere die fehlenden weiblichen
Sexualhormone ersetzt werden.