Philosophische Anthropologie (Anthropologie = Menschenkunde, von „der Mensch“ und
-logie) ist die Disziplin der
Philosophie, die sich mit dem
Wesen des
Menschen befasst. Als eigene philosophische Fachrichtung ist die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandene
Philosophische Anthropologie eine vergleichsweise junge Disziplin; Gegenstand und Fragestellungen, mit denen sie sich befasst, wurden aber auf unterschiedliche Weise großteils bereits in früheren Abschnitten der
Menschheitsgeschichte reflektiert. Dennoch erzeugte
Max Scheler als Mitbegründer der modernen
Philosophischen Anthropologie beträchtliche Resonanz mit der Feststellung:
Die philosophische
Anthropologie sucht vom einzelnen Menschen zu
abstrahieren und zielt auf
Allgemeingültigkeit. Die tatsächliche Bindung jedes menschlichen Individuums an die je zeitspezifischen und kulturellen Daseinsbedingungen wird dabei vorausgesetzt. Indem die Grundsituation der philosophischen Anthropologie davon bestimmt ist, dass der Mensch nach dem Menschen fragt, geht es einerseits um Selbstreflexion als Anliegen und Auftrag. Das ist aber andererseits nur möglich in der dem Menschen gegebenen Verbindung der Innenperspektive des Subjekts mit der Außenperspektive des Beobachters.