Das
reale Gas ist in der
Thermodynamik das „realistischere“ Gegenstück des
idealen Gases. Während das ideale Gas aus
Teilchen besteht, die keine Ausdehnung besitzen (
Punktmasse) und untereinander ausschließlich über elastische
Stöße wechselwirken, werden diese Idealisierungen bei realen Gasen
nicht vorgenommen: bei ihnen wird berücksichtigt, dass reale Gas
moleküle oder -
atome über eine Ausdehnung verfügen und dass diese Gasteilchen gegebenenfalls auch über Stöße hinaus untereinander wechselwirken, z.B. durch
Van-der-Waals-Kräfte. Diese Wechselwirkungen können mit dem
Lennard-Jones-Potential, dem
Kompressibilitätsfaktor und u.a. auch mit dem Joule-Thomson-Koeffizient in ungefährer Näherung beschrieben werden. So überwiegen in großer Entfernung die anziehenden Kräfte, jedoch beginnt ab dem Unterschreiten einer bestimmten Entfernung zweier Teilchen zueinander der repulsive (abstoßende) Kraftanteil zu überwiegen, der extrem schnell ansteigt (mit r
12 bzw.
exponentiell).