Die Gattung
Rotavirus umfasst Viren der Familie
Reoviridae mit einem
Genom aus elf Segmenten einer doppelsträngigen
RNA (dsRNA). Rotaviren besitzen sehr komplexe Viruspartikel, die aus zwei konzentrischen
Kapsiden und einer inneren Corestruktur bestehen; dies wird auch als dreischichtige Kapsidstruktur bezeichnet. Zwischen äußerem und innerem Kapsid sind in
TEM-Aufnahmen Proteinbrücken und Kanäle zu erkennen, die in der Negativkontrastierung radähnlich erscheinen. Von diesem Aussehen ist auch der Name der Gattung (von lateinisch
rota „Rad“) abgeleitet. Rotaviren wurden erstmals in den 1950er Jahren als Erreger einer
Diarrhoe bei der Maus identifiziert, seither fand man sie bei mehreren Säugetieren und Vögeln. Für den Menschen sind Subtypen aus drei Rotavirusspezies bekannt, die man als
Humane Rotaviren zusammenfasst.