Die
Schallreflexion ist mit der
Reflexion in der
Optik vergleichbar, wenn die Abmessungen des
Reflektors mindestens die fünffache
Wellenlänge haben. Der einfachste Fall ist eine Reflexion an einer ebenen Fläche. Hierfür gilt die Regel
Einfallswinkel gleich Reflexionswinkel auch für gekrümmte Flächen. Als Reflexionsfläche legt man die
Tangente durch den Reflexionspunkt. An der Reflexionsfläche kann sich die Schallquelle spiegeln und auf der anderen Seite der Fläche abbilden. Diese neue Schallquelle wird als
Spiegelschallquelle bezeichnet.
Bei beidohrigem (
binauralem) Hören tritt bei einer Verzögerung von 0 bis 1 ms zwischen Original- und Spiegelschallquelle
Summenlokalisation auf. Zwischen 1 und 50 ms (Sprache) bzw. 80 ms (Musik) wirkt der
Präzedenzeffekt. Darüber wird das zweite
Schallereignis als
Echo wahrgenommen. 1 ms entspricht 34,3 cm Wegdifferenz (bei 20 °C). Bei Aufnahme mit einem Mikrofon (zum Teil auch bei einohrigem (
monauralem) Hören) ist eine Klangverfärbung wahrnehmbar, die durch eine
kammfilterartige Überlagerung der zwei Schallsignale hervorgerufen wird.
Am Immissionsort treffen neben der direkten
Schallwelle reflektierte
Wellen auf. Auch wenn keine reflektierenden Objekte – wie Mauern oder Gebäude – vorhanden sind, tritt im Regelfall immer eine Schallreflexion als
Schalldruck am Boden ein. Die direkte und die reflektierte Welle überlagern sich am Immissionsort, und dieses führt zur konstruktiven bzw. destruktiven
Interferenz, was zu Pegelerhöhungen bzw. zu Pegelabnahmen führt.
Folgende Wörter gehören zur gestörten Schallausbreitung: Schallreflexion,
Schallabsorption,
Schalltransmission und
Schalldissipation.
Zusammenhänge: Der
Schallreflexionsgrad ρ ist ein Maß für die reflektierte Schallintensität. Der
Schallabsorptionsgrad α ist ein Maß für die absorbierte
Schallintensität. Der
Schalltransmissionsgrad τ ist ein Maß für die durchgelassenen Schallintensität der
Schalldissipationsgrad δ ist ein Maß für die „verlorengegangene“ Schallintensität.
Zusammenhänge:
- ρ + α = 1
- ρ + τ + δ = 1
- α = τ + δ
Aus der letzten Gleichung ist zu erkennen, dass sich der Anteil der absorbierten Schallintensität, also die Schallabsorption, aus der Summe der Anteile von durchgelassener (transmittierter) und „verlorengegangener“ (dissipierter) Schallintensität aus Schalltransmission und Schalldissipation zusammensetzt. Die erste Gleichung zeigt, dass die Summe von reflektierter und absorbierter Schallintensität, das sind Schallreflexion und Schallabsorption, also der gesamten Schallintensität entspricht.