Die
Schwarz-Erle (
Alnus glutinosa), auch in der Schreibweise
Schwarzerle, ist ein mittelgroßer
Laubbaum aus der
Gattung der
Erlen und gehört damit zur
Familie der
Birkengewächse (Betulaceae). Weitere gebräuchliche Namen für die Schwarz-Erle sind Eller oder Else. Weil sich frisch geschnittenes Holz rot färbt, wird sie auch Rot-Erle genannt – ein Name, der jedoch auch für die in Nordamerika beheimatete
Rot-Erle (
Alnus rubra) verwendet wird. Die Schwarz-Erle ist in ganz Europa verbreitet und fehlt nur im Norden Skandinaviens und auf Island. Sie ist durch ihre zäpfchenartigen Fruchtstände, die über den Winter am Baum bleiben, durch die vorne abgerundeten bis eingekerbten Blätter, die kahlen Triebe und durch die schwarzbraune, zerrissene Borke älterer Bäume einfach zu erkennen. Ihr vergleichsweise niedriges Höchstalter von 120 Jahren, ihr rasches Wachstum und das hohe Lichtbedürfnis junger Bäume weisen die Art als
Pionierbaumart aus. Auf den meisten Standorten ist sie damit der Konkurrenz anderer Arten auf Dauer nicht gewachsen. Sie ist jedoch anderen Laubbäumen auf ausgesprochen nassen, grundwasserbeeinflussten oder zeitweise überschwemmten Standorten überlegen und bildet dort auch Reinbestände, so zum Beispiel im
Spreewald südlich von Berlin. Da man die Erle häufig in feuchten, auch sumpfigen Gebieten findet, die als unheimlich galten, wird sie im Volksglauben häufig mit dem Teufel und Hexerei in Verbindung gebracht. Erlenholz ist unter Wasser äußerst beständig. Es wurde daher schon in der Jungsteinzeit für Pfahlbauten verwendet. Auch Venedig wurde auf Eichen- und Erlenholz errichtet. Die Schwarz-Erle wurde in Deutschland zum
Baum des Jahres 2003 bestimmt.