Sechzehn Reiche ist der Name einer Periode der
chinesischen Geschichte. Sie begann mit dem Jahr
304 mit der Errichtung des Königreichs
Han-Zhao und endete mit der Vernichtung des Staates
Nördliche Liang durch die
Nördliche Wei-Dynastie im Jahre
439. In dieser Zeit herrschten in Nord- und Zentralchina kurz hintereinander die namengebenden 16 Reiche, die einander bekämpften und ablösten. Die meisten dieser Staaten wurden von Minderheitenvölkern wie zum Beispiel den
Hunnen gegründet, weswegen die Periode auch als die
Sechzehn Reiche der fünf Barbaren (五胡十六国) bezeichnet wird. Zur gleichen Zeit herrschte in Südchina die
Östliche Jin-Dynastie. Die über 100 Jahre andauernden Wirren hatten das ehemalige Zentralland der chinesischen Kultur – den unteren und mittleren Lauf des
Gelben Flusses – schwer verheert. Viele Menschen flohen nach Süden. Die Bevölkerungswanderung und die relative Ruhe im Süden ließen das ehemalige Grenzland am Lauf des
Jangtsekiang kulturell und produktiv alsbald zu einem neuen Zentrum der chinesischen Kultur aufsteigen. Im Norden Chinas kam es durch die Einwanderung der Völker aus dem Norden und dem Westen zu einer verstärkten Durchmischung der Völker und der Verbreitung neuer Ideen und Philosophien, beispielsweise des Buddhismus.