Seelenblindheit, auch
visuelle Agnosie oder
optische Agnosie, ist eine Störung in der Verarbeitung visueller Reize durch das
Gehirn, die durch eine Schädigung des
Sehzentrums im
Occipitallappen entsteht und dazu führt, dass betroffene Personen unfähig sind, Gegenstände oder Gesichter zu erkennen, obwohl sie sie sehen. Die einzelnen Symptome können je nach genauer Ursache und Ort der Schädigung variieren. Manche Betroffenen können beispielsweise keine Bilder abzeichnen, ansonsten aber durchaus geschickt mit Gegenständen umgehen. Typischerweise können Patienten Gegenstände zwar sehr detailliert beschreiben (z. B. nach Farbe, Form und Beschaffenheit der Oberfläche), sind aber nicht in der Lage, sie wiederzuerkennen und zu benennen. Auch die Beschreibung von bekannten Gegenständen aus der Erinnerung stellt häufig kein Problem dar. Bei spezieller Gesichtsblindheit spricht man von
Prosopagnosie. Das Gegenstück beim Hören ist die
Seelentaubheit.