Als
Taifa-(König-)Reiche (spanisch:
reinos de taifas) bzw.
Taifas (von ; Plural: ) bezeichnet man jene muslimischen Kleinkönigreiche und -fürstentümer in
al-Andalus, dem von Muslimen beherrschten Teil der Iberischen Halbinsel, die durch den Zerfall des
Kalifats von Córdoba in den ersten Jahrzehnten des 11. Jahrhunderts entstanden waren. Die Taifas wurden schließlich durch die aus Nordafrika kommenden
Almoraviden und
Almohaden unterworfen und ihren Reichen einverleibt. Da al-Andalus nach dem Ende des Reiches der Almoraviden im 12. Jahrhundert und dem der Almohaden im 13. Jahrhundert erneut in Machtbereiche verschiedener Lokal- und Regionalherren zerfallen war, spricht man in der Geschichtsforschung teilweise auch von den „zweiten Taifas“ und den „dritten Taifas“. Der Begriff der „Taifas“ wurde in der arabischen Historiographie zunächst auf die
Diadochen-Reiche angewandt und war negativ konnotiert.