Unter
Tischzuchten wird im
deutschen Sprachraum eine Gattung didaktischer Dichtungen verstanden, die insbesondere dazu dienen, das richtige Benehmen bei Tisch zu lehren. Die ältesten Texte dieser lehrhaften Literatur waren zunächst in gebundener Form verfasst, seit dem
Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit jedoch auch in Prosa. Ihr Ursprung liegt in der Klosterkultur, im 13. Jahrhundert waren sie sodann ritterlich und im ausgehenden
Mittelalter bürgerlich geprägt. Sie knüpfen zum Teil an lateinische Vorbilder an und sind im deutschen Sprachraum seit der Mitte des 13. Jahrhunderts nachzuweisen.