In der als
Unternehmen Michael oder
Kaiserschlacht bezeichneten Offensive versuchte das
Deutsche Reich im März und April 1918 den militärischen Sieg an der
Westfront gegen die
Entente-Mächte zu erzwingen. Bei den Engländern wurde die Schlacht als
Zweite Schlacht an Somme, von den Deutschen auch als
Große Schlacht in Frankreich tituliert. Insgesamt wurden in der deutschen Märzoffensive 73 Divisionen mit einer Million Mann eingesetzt. Die
Oberste Heeresleitung beabsichtigte, beiderseits der
Somme über
Amiens bis an das Meer durchzubrechen, die französische Front an der Nahtstelle zur britischen zu trennen und die Engländer nach Norden abzudrängen. Schon am ersten Tag des Unternehmens, dem 21. März konnte die Verteidigung des Gegners durchbrochen werden. Zwei der drei angesetzten Armeen konnten beidseitig von
St. Quentin den taktischen Durchbruch erreichen und in den ersten drei Tagen auf breiter Front bis zu 20 Kilometer tief vordringen und dabei die britische
5. Armee zerschlagen. Obwohl der Angriff der nördlicher angesetzten Armee nicht vorankam, erweiterte die Oberste Heeresleitung mit ihren Weisungen vom 23. und 26. März die Operationsziele bedeutend. Damit aber lief die Operation strahlenförmig auseinander und verlor ihre anfängliche Wucht. Ende März begann der Vormarsch durch französische und britische Gegenstöße zu stocken. Man hatte ein Gebiet von etwa 80 Kilometern Breite und 65 Kilometer Tiefe erobert, aber der Besitz des in den Vorjahreskämpfen
zerwühlten Geländes erwies sich in militärischer Sicht nur als Nachteil. Feldmarschall
Douglas Haig konnte weitere 8 britische Divisionen heranziehen, so dass er im Angriffsabschnitt über 46 Infanterie-Divisionen und 3 Kavallerie-Divisionen verfügen konnte und die neue Frontlinie in Gegenstößen zwischen
Montdidier und
Amiens stabilisieren konnte. Am 5. April wurde die festgelaufene Operation von den Deutschen abgebrochen, neue Anstrengungen wurden für die folgende
Offensive in Flandern an der
Lys unternommen.