Als
Weißer Jura (oder
Weißjura) wird in der
Erdgeschichte die obere der drei
lithostratigraphischen Gruppen des
Süddeutschen Jura bezeichnet.
Süddeutscher Jura wird in diesem Zusammenhang nicht als geographischer Begriff verstanden, sondern als lithostratigraphischer Begriff im Sinne einer lithostratigraphischen
Supergruppe aufgefasst. In der älteren und der populärwissenschaftlichen Literatur wird dieser Begriff mit der
chronostratigraphischen Serie des
Oberjura gleichgesetzt. Dies ist nicht ganz korrekt, da die Grenzen des Weißen Jura nicht exakt mit den Grenzen der
chronostratigraphisch definierten
Oberjura-Serie übereinstimmen. Der häufig
synonym zu Weißer Jura und Oberjura gebrauchte Begriff
Malm sollte im Süddeutschen Jura ebenfalls nicht mehr verwendet werden. Der Begriff Malm wird voraussichtlich für die etwa äquivalente lithostratigraphische Einheit im Norddeutschen Jura reserviert werden. Der süddeutsche Weiße Jura wurde im Zeitraum vor etwa 161 bis 150 Millionen Jahre abgelagert. Der Weiße Jura folgt auf die lithostratigraphische Gruppe des
Braunen Jura, die obere Grenze ist erosiv. Lokal wird der Weiße Jura mit einer großen Schichtlücke vom „Regensburger Grünsandstein“ (
Cenomanium) überlagert.