Die
Wiener Moderne bezeichnet den Kulturbetrieb in der österreichischen Hauptstadt um die
Jahrhundertwende (von etwa
1890 bis
1910). In den politischen und gesellschaftlichen Wirren, die schließlich den Zerfall der
Donaumonarchie bewirken werden, kommt es zu einer letzten Blütezeit in Philosophie, Malerei, Architektur, Musik und Literatur. Die Wiener Moderne hat sich als Gegenströmung zum
Naturalismus gebildet und möchte der in diesem vorherrschenden Maxime des naturgetreuen Abbildens realer Umstände die „Kunst um der Kunst willen“ entgegensetzen. Das Ergebnis ist ein Stilkonglomerat, beeinflusst von vielfältigen, teils widersprüchlichen Strömungen des
Fin de Siècle in Europa.