Gegenstand der
Wirtschaftsethik ist die Anwendung
ethischer Prinzipien auf den Bereich
wirtschaftlichen Handelns. Zentrale Werte sind dabei
Humanität,
Solidarität und
Verantwortung. Die
Rechtfertigung wirtschaftsethischer
Normen ergibt sich aus den Folgen wirtschaftlichen
Handelns auf andere Menschen und die Umwelt. Maßstäbe hierfür sind
soziale Gerechtigkeit und
Nachhaltigkeit. Dabei ist es nicht Aufgabe der Wirtschaftsethik, Handlungsanweisungen auszuarbeiten. Ihre Funktion ist vielmehr die einer Orientierungshilfe für aktuelle Debatten durch
Reflexion,
Methoden und kritische
Analyse.
Für die Wirtschaftsethik bedarf es eines interdisziplinären
Diskurses, an dem
Philosophen und
Ökonomen, aber auch andere
Sozialwissenschaftler und
Theologen beteiligt sind. Grundsätzlich gibt es dabei eine
praktische Ebene, auf der konkrete Fragestellungen geklärt und praktisches Verhalten beurteilt werden, sowie eine
theoretische Ebene, auf der ökonomische Theorien ethisch beurteilt werden und diskutiert wird, welcher Zusammenhang zwischen Ethik und Wirtschaft besteht und wie dieser Zusammenhang gestaltet werden kann oder sollte.
Eine weitere wichtige Unterscheidung ist die der Verantwortung des Einzelnen (
Individualethik) und der Verantwortung von Unternehmen, Gruppen, Verbänden, der Politik oder der gesamten Gesellschaft (Institutionen- und
Sozialethik). Wirtschaftsethik befasst sich damit, wie ökonomisch Handelnde moralische Fragen analysieren, bearbeiten und entscheiden.