Xiongnú ist die chinesische Bezeichnung für einen Stammesbund aus
Reiternomaden, der zwischen dem 3. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jahrhundert n. Chr. weite Teile
Zentralasiens kontrollierte. Die Xiongnu gründeten das erste Steppenimperium in der Geschichte Zentralasiens als Maßnahme gegen Chinas Eroberungspolitik. Sie wurden nach Niederlagen gegen die
Chinesen und gegen benachbarte Stämme aufgesplittert und zum Teil westwärts abgedrängt. Die Xiongnu wurden erstmals in chinesischen Quellen im Jahr 230 v. Chr. erwähnt, auch wenn angenommen werden kann, dass sie den Chinesen bereits früher bekannt waren. Insbesondere dürften sie Auswirkungen auf die chinesische Kriegsführung während der
Zeit der Streitenden Reiche gehabt haben. Die Bedrohung durch die Xiongnu führte zum Bau der ersten großen
chinesischen Mauer durch Kaiser
Shihuangdi. Zeitweise versuchten chinesische Kaiser, da militärisches Vorgehen nicht immer erfolgreich war, die Xiongnu durch Zahlungen und Geschenke zu besänftigen (die sogenannte
heqin-Politik).