Laut einer Definition bezeichnet man die
Haut von
Säugetieren ab einer Haardichte von 50 bis 400
Haaren pro
Quadratzentimeter als Fell. Bei geringerer Haardichte gilt sie als haararme Haut, bei stärkerer Behaarung wird die Haut als
Pelz bezeichnet (nach einer Definition bei mehr als 400 Haaren pro Quadratzentimeter). Das Fell wird von den
Deckhaaren (Oberhaar) und den
Wollhaaren (Unterwolle) gebildet. Das Fell dient dem Schutz der Haut und der Wärmespeicherung. Viele Säugetiere passen durch einen jahreszeitlichen
Fellwechsel ihre Behaarung den Witterungsbedingungen aktiv an (
evolutionäre Anpassung). Die
Fellfarbe dient häufig der Tarnung, bei manchen Tierarten auch als Warnsignal. Der Fellwechsel kann auch mit einer Änderung der Fellfarbe einhergehen wie beim
Hermelin mit seinem weißen Winterfell als Tarnfarbe im Schnee. Für viele Menschen hat das Fell der Säugetiere eine emotionale Bedeutung. So werden verschiedene Kleintiere wie
Zwergkaninchen,
Meerschweinchen usw. als
Steicheltiere gehalten. Um dem besonders bei Kindern häufig vorhandenen Bedürfnis entgegen zu kommen, Tiere zu streicheln und über die
taktile Kommunikation mit ihnen in Beziehung zu treten, gibt es heute auch eigens dafür eingerichtete
Streichelzoos. Tierfelle dienten dem Menschen schon seit dem
Eiszeitalter zur Warmhaltung. In geschichtlicher Zeit kam immer mehr auch die optische Wirkung von Fell- und Pelzkleidung zum Tragen, die ebenfalls von emotionaler Bedeutung für den Menschen ist, der selbst kein dichtes Haarkleid mehr besitzt, aber immer noch eine Neigung, ein solches zu berühren oder anzusehen. Im Lederhandel nennt man die Häute einiger Jungtierarten Fell (
Zickelfelle,
Lammfelle). Das abgezogene Fell wird im Allgemeinen als Pelz bezeichnet, in der Pelzbranche spricht man zusammenfassend auch von Rauchwaren, österreichisch Rauwaren. In der
Jägersprache wird das Fell einiger Tierarten mit unterschiedlichen Bezeichnungen benannt, z. B. als Schwarte beim
Schwarzwild und
Dachs oder Decke beim
Rotwild. Als Aasseite wird die innere Seite, also die Fleischseite des Rohfells bzw. der Haut bezeichnet. Beim
gegerbten (fachsprachlich „zugerichteten“) Fell ist es dann die Lederseite.