humanitas


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Humanitas
Allgemeines
Der antike lateinische Begriff humanitas bezeichnet allgemein das Menschsein sowie die Normen und Verhaltensweisen, die den Menschen ausmachen. Im Heautontimoroumenos des Terenz findet sich die erste literarische Erwähnung der humanitas (Homo sum, humani nil a me alienum puto (Übersetzung nach Grimal: „Ich bin Mensch, und nichts Menschliches ist mir fremd“)). Nach Alexander Bätz gehörten concordia (Eintracht), fides (Vertrauenswürdigkeit), iustitia (Gerechtigkeit), audacia (Wagemut) und disciplina (militärische Disziplin) zu den mos maiorum, „ein[em] Inventar von Bräuchen, Regeln und Werten der Vorväter, das als Orientierungsrahmen für das individuelle und kollektive Verhalten der Mitglieder des Gemeinwesens fungierte“. Folgt man Bätz' Darstellung ist die humanitas eine vergleichsweise späte Erscheinung der römischen Kulturgeschichte. Obwohl das Konzept selbst bereits auf das ius gentium, das Fremdenrecht, zurückgeht, kam die Idee der humanitas erst unter dem Einfluss der griechischen Philosophie voll zur Geltung (vgl. paideia). Man kann jedoch davon ausgehen, dass die verschiedenen Auffassungen zur humanitas schon im Altertum großen Spielraum für Interpretationen ließen. So kann das lateinische Nomen humanitas für Mitmenschlichkeit, Menschenliebe und Menschsein im Sinne einer sittlichen und geistigen Bildung (vgl. Humanität) stehen. Pierre Grimal beschreibt die humanitas einerseits als die Vorstellung, „daß alle Mitglieder des menschlichen Geschlechts verwandt seien wie die Mitglieder derselben gens und andererseits als ein „Gefühl einer gewissen Solidarität“, dass Freundschaft, in jedem Fall aber Achtung gegenüber anderen Menschen beschreibt. Der Begriff humanitas wurde von einigen lateinischen Schriftstellern diskutiert, die sie zur „Formel einer universellen Gerechtigkeit machten“. In dieser Vorstellung ist nach Grimal eine Erweiterung der civitas Romana zur civitas humana zu konstatieren. Der Renaissance-Humanismus griff den Wertbegriff der humanitas im 14. Jahrhundert neu auf.

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Menschlichkeit
Der Begriff Menschlichkeit oder Humanität (lat.: humanitas) hat eine weitere und eine engere Bedeutung. Der Begriff bezieht sich in seiner weiteren Bedeutung auf „alles, was Menschen zugehörig oder eigen ist“ (insbesondere auf das, was den Menschen von Tieren unterscheidet). In diesem Sinne bedeutet „menschliches Verhalten“ „jedes empirisch beobachtbare oder mögliche Verhalten von Menschen“. Dieses Verhalten zu beschreiben und zu erklären ist vor allem Aufgabe der Humanethologie.

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