Als
mechanistisches Weltbild (auch: Mechanizismus, Mechanistische Weltanschauung, mechanische Philosophie) bezeichnet man eine Position, welche auf einen
metaphysischen Materialismus festgelegt ist, also auf die These, dass nur Materie existiert und z. B. der menschliche
Geist oder Wille nicht durch Bezug auf Immaterielles erklärbar ist. Eine Unterform dieser These ist der
Atomismus, wonach die gesamte Wirklichkeit aus kleinsten materiellen Objekten besteht. Hinzu kommt üblicherweise die Annahme, dass Materie nur ein äußerst enges Handlungsrepertoire besitzt: Sie kann lediglich auf äußere Einflüsse reagieren und tut dies dem Mechanizismus zufolge bei gleichen Impulsen immer auf die gleiche Art. Daraus ergibt sich ein
Determinismus, das heißt die These, dass die gesamte Wirklichkeit durch strikte
Naturgesetze regiert wird, so dass prinzipiell bei deren exakter Kenntnis sowie einer exakten Kenntnis des Weltzustands zu einem Zeitpunkt alle Zustände zu allen Zeitpunkten errechenbar sind, was mittels der materialistischen These auch Zustände des menschlichen Geistes und Willens einschließt. Diese Annahme hat zum Gedankenexperiment des
Laplaceschen Dämons geführt.