Die
Schäferdichtung war eine beliebte
Literaturgattung der europäischen
Renaissance und des
Barock in der Tradition der
Bukolik. Sie entwickelte sich ursprünglich aus der Schäferei, einer höfischen Rollendichtung, die durch die Verschmelzung von
lyrisch-
musikalischen Elementen,
Prosa,
Dialogen und kunstvollen
Versen gekennzeichnet war und das Hirtenleben idealisierte. Ein beliebtes Thema ist der Bericht von einer spröden, abweisenden Geliebten, der ein Liebender gegenübersteht, der ihr völlig ausgeliefert ist, sich nach ihr verzehrt und leidet. Gefühle wie unerfüllte Liebe, Lobgesänge auf eine Schäferin, Wehmut in Anbetracht einer schöneren Vergangenheit oder einer verlorenen Heimat zählen zum typischen Gegenstand der künstlerischen Darstellung.