Der
visuelle Cortex (auch
Sehrinde) ist derjenige Teil der
Großhirnrinde, der zum
visuellen System zählt, welches wiederum die
visuelle Wahrnehmung ermöglicht. Der visuelle Cortex nimmt den Großteil des
Occipitallappens des Gehirns ein. Nach der Hirnkarte von
Korbinian Brodmann entsprechen ihm die Areale 17, 18 und 19. Er wird in die primäre Sehrinde (V1) und sekundäre bzw. tertiäre (assoziative, V2–V5) Bereiche unterteilt.
Histologisch zeichnet ihn bei
Primaten die hohe Zelldichte und die vergleichsweise geringe Dicke (beim Menschen 1,5–2 mm) aus. Das Areal 17 (auch
Area striata) repräsentiert unmittelbar die gegenseitige Hälfte des Gesichtsfeldes und ist „retinotop“ aufgebaut, was bedeutet, dass auf der
Netzhaut (Retina) nebeneinander abgebildete Punkte auch hier nebeneinander liegen. Die Zellen, die die
Fovea repräsentieren, sind dabei deutlich überrepräsentiert und nehmen etwa die Hälfte der Area striata ein. [Datei:Gray756.png|miniatur|255px|Die Großhirnrinde und einige Funktionen: Die
Sehrinde (gelb rechts) liegt im Hinterkopf (
Occipitallappen). Die von den
Sehnerven der Augen kommenden Impulse werden über die
Sehnervenhalbkreuzung zum Rindenfeld des Sehens weitergeleitet und dort verarbeitet. ]]